News

Die Lausitzer Seenlandschaft – Der Mensch und seine unauflösliche Beziehung zur Natur

Über lange Zeit hinweg hat sich der Mensch an den natürlichen Ressourcen der Lausitz bereichert – insbesondere durch den Braunkohleabbau. Der Eingriff veränderte die Landschaft stark und schadete der Artenvielfalt erheblich. Doch mit dem zunehmenden Umweltbewusstsein der Bevölkerung wandelte sich der Umgang mit der Natur. Heute wird die Region durch gezielte Renaturierung – etwa durch Umwandlung ehemaliger Tagebaue in Seen – wieder nutzbar gemacht.

Auf Grundlage gesetzlicher Vorgaben, unter anderem durch das Landesbergamt, und mit dem starken Willen zur ökologischen Wiederherstellung entsteht derzeit in der Lausitz, im Rahmen eines ökologischen Großprojektes, Europas größte künstlich geschaffene Seenlandschaft. Diese Entwicklung ist ein Gewinn für den Menschen, der von Erholung, Freizeitnutzung und attraktiven Lebensräumen profitiert, und auch für die Natur, die sich durch das Element Wasser in ihrer ganzen Vielfalt entfaltet. Neue Lebensräume für Pflanzen und Tiere entstehen, mit dem Potenzial die Region zu einer Arche der Artenvielfalt, um zu wandeln.

Damit leistet das Projekt einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung des Biodiversitätsverlusts und setzt ein Zeichen für einen verantwortungsvollen Umgang mit unseren natürlichen Lebensgrundlagen.

Wasser – Lebensspender mit Herausforderungen

So lebenswichtig Wasser auch ist – es kann auch Risiken bergen, insbesondere dann, wenn seine Qualität nicht stimmt. Viele der neu entstandenen Tagebauseen in der Lausitz waren zu Beginn versauert und schadstoffbelastet. Daher ist ihre sorgfältige Überwachung und Regulierung ein zentraler Bestandteil der Renaturierung, um eine ökologisch verträgliche Qualität zu erreichen, die sowohl Flora und Fauna als auch den Menschen zugutekommt.

Doch nicht nur Altlasten stellen eine Bedrohung dar. Auch unsere moderne Lebensweise übt zunehmend Druck auf die Gewässer aus. Chemikalien aus Industrie, Landwirtschaft und Haushalt – darunter Pestizide wie Glyphosat, Rückstände aus Kosmetik- und Arzneimitteln sowie sogenannte PFAS (per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen) – gelangen über Abwasser und Müll in Flüsse, Seen und letztlich ins Grundwasser.

Gerade PFAS stellen ein besonderes Problem dar: Sie sind extrem langlebig, reichern sich in Organismen an und gelangen über die Nahrungskette bis in den Menschen. In der Ökotoxikologie gelten sie als hochgefährlich, da sie hormonelle Störungen, Fortpflanzungsprobleme, ein erhöhtes Krebsrisiko, eine Schwächung des Immunsystems sowie Stoffwechselstörungen verursachen können.

Wissenschaft im Dienst von Mensch und Natur

Um der Bevölkerung und den Besucherinnen und Besuchern ein sicheres Naturerlebnis zu ermöglichen, ist die kontinuierliche Überwachung der Gewässer essenziell. Genau hier leistet das limnologische und analytische Team der SGL einen zentralen gesellschaftlichen Beitrag: Es überwacht systematisch die chemische und biologische Qualität der Freizeitgewässer sowie der vom Bergbau beeinflussten Seen in der Lausitz.

Das Labor der SGL in Lübbenau/Spreewald analysiert unter anderem Trinkwasser, Badegewässer, Abwässer und die Entwicklung der Restlöcher im Zuge der Renaturierung. Dabei werden Schadstoffe oder potenzielle Verunreinigungen frühzeitig erkannt. Die Auswertungen durch erfahrene Fachkräfte liefern eine fundierte Basis für behördliche Entscheidungen: etwa zur Freigabe von Gewässern für die öffentliche Nutzung oder zur Einleitung von Schutz- und Sanierungsmaßnahmen.

Gerade in Zeiten des Klimawandels gewinnt die Gewässerüberwachung zunehmend an Bedeutung. Denn mit veränderten Niederschlagsmustern, steigenden Temperaturen und längeren Trockenperioden verändert sich auch das ökologische Gleichgewicht unserer Binnengewässer. Giftige Blaualgen, invasive Arten oder krankheitserregende Mikroben treten häufiger auf – und stellen neue Herausforderungen an die Wasserqualität.

Erholung inmitten der Natur

Ob Fluss, See, Teich oder Therme – die Lausitzer Seenlandschaft ist heute ein Ort, an dem Mensch und Natur in Einklang miteinander existieren und aufblühen können. Die Region bietet eine Vielzahl an Freizeitmöglichkeiten: Von Wassersport über Baden, Angeln bis hin zu Wandern – hier ist für jede*n etwas dabei. Familien, Naturbegeisterte und Aktivurlauber entdecken eine faszinierende Wasserwelt, die zum Verweilen, Entspannen und Erkunden einlädt. Die Lausitz beweist, dass naturnahe Lösungen, Naturschutz, Renaturierung und Lebensqualität kein Widerspruch sind, sondern sich vielmehr gegenseitig bereichern.

SGL_Wasseranalayse_Seenland.jpg

Pressekontakt

GAE_Muehle_Elisabeth.png

Elisabeth Mühle

Head of Marketing and Communications​

General Atomics Europe GmbH​